Zuhörservice, hallo!
Manche Menschen haben wirklich keine Freunde. Ist schade, aber es ist so.
Wenn diese dann vielleicht noch bei einer Firma arbeiten, die Ihnen nicht gefällt, dann wird die Frage: "Wie geht es Ihnen" zum Ganz Tags Job. Oder für wenigstens 20 min. Erkennt man die geliebte Telefonnummer am Display und eröffnet mit schicker Firmenanrede, hofft man schon, nicht zur Höflichkeitsfrage gezwungen zu werden. Aber schon der 2. Satz ist der Gefürchtete: "Und? Wie geht es Ihnen?" Mit Gedanken beim "aahhhhh" die mechanische Antwort: "Danke, gut," nicht fragen, frag nicht! "Und Ihnen?"
Gut, die nächsten 20 Minuten vergehen mit Einbauschränken, angetackerten Fingernägeln, verhauten Schularbeiten und der Schwierigkeit eines jungen Hundes. Keine Probleme mit der Schwiegermutter heute. Wenigstens das. Irgendwann scheint sich der Anrufer auf seinen eigentlichen Grund zu erinnern und möchte schlicht verbunden werden. Aber gerne!
Die 2. Sorte dieser einsamen Menschen sind die Älteren Herrschaften. So allein, dass Sie eine Firma gründen müssen, die anscheinend alle bei uns einkaufen. Und den einzigen Anreiz, den diese Herrschaften brauchen, um von Ihrem Leben zu erzählen: Einfach den Hörer abnehmen und dich freundlich nach Ihren Wünschen zu erkundigen. Das ich eigentlich weltliche Güter meine und es sicher nicht zustande bringe, dass sich die Tochter oder Sohn wieder meldet, hat sich anscheinend noch nicht herumgesprochen. Nach 15 Minuten des zuhörens leite ich diskret zu einem Ende hin und verabschiede mich. Er redet weiter. 2 Minuten später der nächste Versuch: Er redet weiter. Nach weiteren 3 Minuten versuche ich es nocheinmal, inzwischen ist sogar schon meine Mittagspause angebrochen: Er redet weiter.
Plötzlich, keine 5 Minuten später, aus heiterem Himmel und mitten unter einem angefangen Satz: Gut, ich schick ihnen was zu, auf wiederhören! Wow. Die Mittagspause war gerettet. Was ihn letzendlich dazu bewogen hatte aufzulegen: keine ahnung. Verabschiedungen prallten auf alle fälle ab wie ein Gummiball an einer hauswand - ohne die geringste Wirkung...
Ich bin ja kein Unmensch, ich lass die Menschen auch Reden. Und für Einsamkeit hab ich auch Verständnis. Aber genauso wenig Verständnis wie für die Schauspieler, die ständig in Talkshows blöd daher reden, habe ich für Leute, die sich bei wildfremden Leuten von wildfremden Firmen einfach ausquatschen und nicht mehr damit aufhören...
Leute, auch ich habe einen Job... aber wenn ihr noch mehr werdet, dann geh ich zur Telefonseelsorge....
Wenn diese dann vielleicht noch bei einer Firma arbeiten, die Ihnen nicht gefällt, dann wird die Frage: "Wie geht es Ihnen" zum Ganz Tags Job. Oder für wenigstens 20 min. Erkennt man die geliebte Telefonnummer am Display und eröffnet mit schicker Firmenanrede, hofft man schon, nicht zur Höflichkeitsfrage gezwungen zu werden. Aber schon der 2. Satz ist der Gefürchtete: "Und? Wie geht es Ihnen?" Mit Gedanken beim "aahhhhh" die mechanische Antwort: "Danke, gut," nicht fragen, frag nicht! "Und Ihnen?"
Gut, die nächsten 20 Minuten vergehen mit Einbauschränken, angetackerten Fingernägeln, verhauten Schularbeiten und der Schwierigkeit eines jungen Hundes. Keine Probleme mit der Schwiegermutter heute. Wenigstens das. Irgendwann scheint sich der Anrufer auf seinen eigentlichen Grund zu erinnern und möchte schlicht verbunden werden. Aber gerne!
Die 2. Sorte dieser einsamen Menschen sind die Älteren Herrschaften. So allein, dass Sie eine Firma gründen müssen, die anscheinend alle bei uns einkaufen. Und den einzigen Anreiz, den diese Herrschaften brauchen, um von Ihrem Leben zu erzählen: Einfach den Hörer abnehmen und dich freundlich nach Ihren Wünschen zu erkundigen. Das ich eigentlich weltliche Güter meine und es sicher nicht zustande bringe, dass sich die Tochter oder Sohn wieder meldet, hat sich anscheinend noch nicht herumgesprochen. Nach 15 Minuten des zuhörens leite ich diskret zu einem Ende hin und verabschiede mich. Er redet weiter. 2 Minuten später der nächste Versuch: Er redet weiter. Nach weiteren 3 Minuten versuche ich es nocheinmal, inzwischen ist sogar schon meine Mittagspause angebrochen: Er redet weiter.
Plötzlich, keine 5 Minuten später, aus heiterem Himmel und mitten unter einem angefangen Satz: Gut, ich schick ihnen was zu, auf wiederhören! Wow. Die Mittagspause war gerettet. Was ihn letzendlich dazu bewogen hatte aufzulegen: keine ahnung. Verabschiedungen prallten auf alle fälle ab wie ein Gummiball an einer hauswand - ohne die geringste Wirkung...
Ich bin ja kein Unmensch, ich lass die Menschen auch Reden. Und für Einsamkeit hab ich auch Verständnis. Aber genauso wenig Verständnis wie für die Schauspieler, die ständig in Talkshows blöd daher reden, habe ich für Leute, die sich bei wildfremden Leuten von wildfremden Firmen einfach ausquatschen und nicht mehr damit aufhören...
Leute, auch ich habe einen Job... aber wenn ihr noch mehr werdet, dann geh ich zur Telefonseelsorge....
dori - 16. Mai, 12:53
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