Die Heizung heizt, der Kühlschrank kühlt, der Wecker weckt. Alles ganz logisch und absolut passend zu den jeweiligen Gegenständen. So soll es ja auch sein, sonst hätten nicht irgendwelche Leute, denen langweilig war klugen Menschen diese Dinge erfunden. Doch was passiert, wenn eines seinen Zweck nicht mehr erfüllt??

So geschehen heute morgen. Pünktlich wie immer scheppert mein Wecker los, tut sein Bestes, versucht es mit aller Gewalt. Unermüdlich piepst und werkt er dahin, nur darauf Bedacht, seine angestammte Daseinsberechtigung zu erfüllen. Und was kriegt der arme Kerl? Ein müdes Augenzwinkern. Aus.

Ist es normal, dass man sich an Wecker gewöhnt, einfach weiterschläft? Tritt nach langen, leidgeprüften Jahren auch in diesem Fall der langersehnte unpraktische Gewöhnungseffekt auf? So wie sich Nasen an Geruch gewöhnen, Augen an Dunkelheit? Was passiert dann mit der MEnschheit? Muss sie sich alle paar Monate neue Wecker anschaffen? Wird das die Geburtsstunde der Weckertauschgeneration? Oder der Wiedereinführung der Wecksklaven? Und wohin mit den arbeitslosen Weckern? Ersatzteillager für Fernseher?

In meinem Fall wird er jetzt einfach mal drastisch lauter gestellt. Und sollte ich dann am Montag vor Schreck im Bett stehen und in einem Zustand geistiger Umnachtung sein, bitte, klären Sie mich auf!